Die Meinungsfreiheit ist kein Synonym für Diffamierung oder für Beleidigung.

Nichts berechtigt die Feinfühligkeiten und den Glauben von jemandem, von einem Volk zu verletzen, geschweige denn die Religion von mehr als einer Milliarde Muslime.

Die Grenzen der Freiheiten von den einen sind ganz einfach auch jene der anderen und die Rechte der einen hören dort auf wo die Rechte der anderen beginnen. Deswegen sind Diffamierung, Verleumdung, fremdenfeindliche, rassistische; antisemitische Äusserungen und alles was den Weg zum Hass zwischen den Menschen auslöst, legal verboten und strafbar.

Wenn es allerdings wahr ist, dass die Meinungsfreiheit nicht Diffamierungen und Beleidigungen erlauben darf, ist es genauso wahr dass sie ohne Diskriminierung und auf gleiche Art und Weise befolgt werden muss. Keine Freiheit die sich den Umständen anpasst.

Wie viele Schriftsteller sind sanktioniert worden weil sie die Republik angeschwärzt haben, wie viele Bücher zensiert und wie viele Autoren sind für die bloße Fakte verurteilt worden weil sie zur Revision der Geschichte aufgerufen und die Opferanzahl des Zweiten Weltkrieges in Frage gestellt haben! Warum hat man nicht dem berühmtem Schriftsteller Roger Garaudy erlaubt sich im Namen der Meinungsfreiheit auszudrücken? Warum wurde der Schauspieler Dieudonné als Antisemit behandelt, vor Gericht geschleppt, verfolgt und seine Vorstellungen in Frankreich verboten? Warum wurde der Fernsehsender Al Manar, als er Karikaturen verbreitet hat, die als antisemitisch beurteilt wurden, in Frankreich verboten?

Können die Zeitungen, die diese Karikaturen veröffentlicht haben, die Übertreibung vom Holocaust ins Lächerliche ziehen? Es wird unumstritten mit zwei Mass in der Verwaltung der Meinungsfreiheit gemessen. Diese diskriminierenden Praktiken eignen sich den Frieden und die Freundschaft zwischen den Völkern in Frage zu stellen; Ungerechtigkeit, Hass, Sarkasmus, Unterdrückung, Verachtung sorgen für Zwietracht, Konflikte und Kriege zwischen den Nationen. Wo liegt die Zweckmässigkeit dieser Karikaturen wenn nicht in der Herausforderung und der Provokation ? Ist es notwendig ein neues Unruheherd ins Leben zu rufen, während die anderen noch kein Ende genommen haben?

Es ist überhaupt nicht erstaunlich, dass die Geschichte des Westens von Unruhen, von Konflikten, von Kriegen geprägt ist; es sind diese Provokationen, diese Verachtung des anderen, diese Ungerechtigkeit, dieses mit zweierlei Mass messen, die immer die Ursachen davon waren.

Der Aufstand der Muslime,abgesehen davon dass es ganz legitim ist ihren Propheten zu verteidigen, wie sie andere Propheten und andere Kulturen verteidigt hätten, hat gewiss seinen Ursprung in einem Gefühl von Frustration, fortwährender Verletzung, Verachtung, Beeinträchtigung ihrer Ehre und ihrer Würde durch diesen Westen, der nicht gelernt hat, wegen seiner Arroganz und seiner Aggressivität, Lehren aus einer katastrophalen Vergangenheit zuziehen.

Die muslimische Kultur verbietet Beleidigung, nicht nur gegen die menschliche Person, sondern auch gegen Naturerscheinungen, gegen Tiere, gegen Religionen und Glauben, einschließlich der Götzen. Der Qur’an verbietet den Muslimen, die Götter der anderen zu beschimpfen, damit sie nicht Allah erwidernd beleidigen (S 6 V 108).

Der Islam lehrt seinen Gläubigen die Achtung des anderen, dessen Religion ; dessen Kultur.

Man hat in dieser Krise gefährliche Verhalten feststellen können: jene der Medien, die dieselben Karikaturen nachgedruckt oder übernommen haben; sie haben so auf diese Art und Weise Öl ins Feuer gegossen, und das Verhalten der dänischen Behörden, die indem sie es abgelehnt haben sich zu entschuldigen, den Beweis für ihre Verachtung hinsichtlich der muslimischen Staaten und Völker erbracht haben. Es sind leider diese Praktiken und nicht die Reaktion der Muslime, die für immer verbannt werden müssen.

Ahmed Simozrag

8.Februar 2006

Übersetzung aus dem Französischen von: Monica Hostettler

Texte original en français: http://institut.hoggar.org/modules.php?name=News&file=article&sid=134

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