Mega-Zionismus und Ban-Kippour

Beschwer dich nicht zu sehr über den heutigen Tyrann, denn der von morgen wird noch schlimmer sein” (Man könnte dieses arabische Sprichwort fast so übertragen: “ Im Vergleich war der Pro-Zionismus von Kofi Annan nichts dagegen “)

Europa ist schon immer Ton angebend gewesen wenn es darum geht sich schuldig zu bekennen und Tränen zu vergiessen für dass was das jüdische Volk ertragen hat. Gemeint ist hier das historische Europa der Inquisitionen von Frankreich, von Spanien oder von Italien; das Europa der Pogrome von Russland oder von Mitteleuropa und besonders das Europa vom Holocaust der Nazis. Europa wurde von den Gurus des weltweiten Zionismus für immer durch Gewissensbisse und durch Komplexe modelliert. Durch konstante, ununterbrochene Erinnerung an die vergangenen Verbrechen, werden die Verbrechen gegen die Menschheit der Vereinigten Staaten und Israels vergessen. Ob es sich um den Völkermord der Indianer während der Eroberung Amerikas, die Nuklearverbrechen von Hiroschima und Nagasaki handelt oder die endlosen Verbrechen des Zionistenstaates Israel gegen das palästinensische Volk und die Verbrechen der amerikanischen Besatzungsarmee im Irak und vor kurzem, die der israelischen Armee im Libanon.

Die UNO, als Welt-Organisation, folgt so dem Beispiel der im Jahr 2002 ergriffenen Initiative vom Europarat. Zuerst verabschiedete die Vollversammlung der Vereinten Nationen, am 26. Oktober 2005 die Resolution N° 60/7 mit der Bezeichnung “ Gedenken an den Holocaust” mit Hilfe von “ juristischen Tricks”, deren Ressorts dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen – unter quasi Kontrolle der Vereinigten Staaten, also von Israel – gut bekannt sind, und erklärte den 27. Januar jedes Jahres zum “ Internationalen Holocaust-Gedenktag und zur Vorbeugung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit “. Es sind tatsächlich “ juristische Tricks der UNO “, da diese Resolution per Konsens verabschiedet wurde und keiner Stimmauszählung unterbreitet wurde! Ausserdem hat der UNO-Generalsekretär keineswegs die Bedenken einiger Delegierten der UNO-Mitgliedsstaaten berücksichtigt, besonders die vom ägyptischen und vom venezolanischen Delegierten, die diesem Tag zum “Gedenktag der Leiden aller Völker” machen wollten.

An diesem Freitag, dem 26. Januar 2007, also am Vortag des zweiten “ Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer vom Holocaust” und auf Vorschlag von Washington, befinden wir uns wieder vor dem selben Verfahren – oder eher gesagt der selben Methode – da die gleiche UNO Institution soeben eine neue “ Resolution” verabschiedet hat, die dieses Mal “ …jeden Versuch den Holocaust zu leugnen oder zu minimisieren” verurteilt. Herr Ban Ki Moon, der ganz neue UNO-Generalsekretär, ist zweifellos – als eifriger Anhänger der Zionistenlobby – sehr zufrieden seine Treuepflicht zu erneuern – indem er folgendes erklärte.

“Die Erinnerungsarbeit ehrt jene, die ums Leben kamen. Doch sie spielt auch eine zentrale Rolle bei unseren Bemühungen, die menschliche Grausamkeit aufzuhalten”…. “Auch ist sie eine unverzichtbare Antwort für jene fehlgeleiteten Personen, die behaupten, der Holocaust hätte nie stattgefunden oder sei aufgebauscht worden “. Herr Ban Ki Moon, der hohe Diplomat, wie er sich zu nennen pflegt, hat es selbstverständlich nicht für notwendig gehalten, die Identität dieser “fehlgeleiteten Individuen” zu zitieren. Er überliess uns die schwierige, intellektuelle Anstrengung zu erraten, dass es sich um den Iran handelte…

Der ehemalige südkoreanische Diplomat hätte sich jedoch bemühen können die Kommentare der französischen Presse, vom 24. und 25. Januar 2007, zu lesen. Das heisst am Tag nach dem “jährlichen Festessen”, welches vom Crif (Conseil Représentative des Institutions juives de France) [1] in Anwesenheit von allen, die Rang und Namen in Paris haben, – 800 Personen – organisiert wurde. Präsent waren unter anderen, der Premierminister Herr de Villepin und die Präsidentschaftskandidatin Frau Ségolène Royal, die kurz vor Ort erschienen ist um ihre Unterstützung der zionistischen Organisation zu geben, indem sie mit dem Diskurs von Herr Cukierman, Präsident vom Crif, völlig übereinstimmte. Ein Diskurs, der mit seinem Tonfall an Shakespeare erinnern sollte, der fast ausschliesslich der Zunahme von Antisemitismus in Frankreich und besonders der “nuklearen Gefahr durch Iran” gewidmet war. “Ja, die iranischen Raketen können die Europäer erreichen, die als Gottlos und als Kreuzzügler beschuldigt werden…”

Als Resonanz zu diesem Diskurs, glaubte die “Cassandre von Poitou” natürlich auch Cukierman unterstützen zu müssen, indem sie wiederholte was sie bereits bei ihrem letzten Besuch im Dezember in Tel-Aviv gesagt hatte.

“Wenn man die Anreicherung des Urans für zivile Zwecke beherrscht, ist es nur ein kurzer Schritt zur Anreicherung des Urans für militärische Zwecke, ich denke dass diese Eskalation sehr gefährlich wäre”.

Halt! Würde ein Freund sagen: “ Wenn es so weitergeht wird nicht die atomare Proliferation eine Gefahr für die Menschheit darstellen, sondern die Proliferation des Zynismus, der Heuchelei und der Feigheit gegenüber Israel und den zionistischen Lobbys, von fast allen politischen Führungskräften und besonders der westlichen Politiker”. Wer verkörpert bitte die unmittelbare Gefahr für die gesamte Region des Mittleren Ostens? Ist es nicht der terroristische und expansionistische Staat Israel, der mit mehr als 200 Atomsprengköpfen, stets bereit ist ein wahres, atomares Holocaust auszulösen? Ist es nicht die israelische Besatzungsarmee, die täglich Unterdrückungsmassnahmen gegen die Palästinenser unternimmt und die sich seit vierzig Jahren auf den Territorien von Palästina befindet? Ist es nicht die israelische Armee, die vor weniger als 6 Monaten, einen echten Angriffskrieg gegen Libanon ausgelöst hat und mit aussergewöhnlicher Grausamkeit Konvois flüchtender Zivilbevölkerung bombardierte, die aus ihren zerstörten und dem Erdboden gleichgemachten Häusern entflohen waren und war es nicht diese Armee, die mehr als 1400 Menschen getötet hat? Auf welchem Planeten leben wir denn in diesem Jahr 2007, dem Jahr der Gunst ?

Abdelkader Dehbi
28. Januar 2007

[1] Conseil Représentative des Institutions juives de France: Vertreterrat der jüdischen Einrichtungen in Frankreich

Übersetzt aus dem Französischen von Monica Hostettler

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